Eine kurze Geschichte der Zeit ...

Bergtheim wurde im Jahr 772 das erste mal in einer Schenkungsurkunde des Klerikers Alwalah im Urkundenbuch des Klosters Fulda erwähnt. Wir wissen aber, daß es um 400 v. Chr. keltische Siedlungenreihen in unseren Regionen gab. Im Jahre 910 fielen in den größten Teilen unseres Gebietes die Hunnen ein.

Der letzte Dynast von Grumbach starb 1243 und vererbte alle Besitzungen von Bergtheim an Ludwig von Rieneck, der somit auch Dorfherr wurde. Eine große Naturkatastrophe ereignete sich 1339, als riesige Heuschreckenschwärme ganz Franken überflogen. Die Gerichtbarkeit erlangte Bergtheim 1373.

Da Gerhard der Franken Bischof war, immer höhere/mehr Steuern wollte, zogen die Würzburger im Jahre 1400 in den Kampf in der Schlacht bei Bergtheim gegen den Bischof Gerhard. Bei diesem schrecklichen Gemetzel, das die Würzburger erst nach dem 3. Treffen verloren, starben ca. 1100 Bürger, 400 wurden gefangen genommen. Somit war auch der damalige Fränkische elf Städtebund auf seitens Würzburgs zerschlagen.

Die erste Bergtheimer Schule wird 1420 erwähnt und 2 Jahre später bekam Bergtheim seinen eigenen Pfarrer.

Da in den Jahren anno 1593 die Mehrzahl des Adels von Franken in Bürgschaft und Selbstschuldigkeit gesteckt wurde, mußten die schuldigen Adligen unter ihnen ihre Hab und Güter verkaufen und das unter dem Schein adliger Aufrichtigkeit. Die Drangsal der Gläubigen aber war noch geblieben und ob dieser Not wurde Bergtheim mit allen Gülten (Gült sind Grundzinsen, die für die Nutznießung eines Gutes zu entrichten sind) und Gütern, der Unterhof von Hohenrod am 28.Juni 1593 um 44 112 Gulden von Lenz von Grumbach an Julius Echter verkauft.

Der 30jährige Krieg begann 1618 und hinterließ mit den Einfall der Schweden 1631 schwere Schäden in Bergtheim und den Nachbarortschaften.

Die Säkularisation fand von 1803 bis 1806 statt.

Eröffnung der Zugverbindung Schweinfurt Würzburg mit der Bahnstation Bergtheim wurde 1854 gefeiert, das Bahnhofsgebäude baute man erst 1885.

Im Krieg zwischen Preußen und Österreich 1866 (Bayern war Österreichs Verbündeter) waren viele Bürger aus Bergtheim beteiligt. In jener Zeit quartierte man bayerische Truppen in unserem Dorf ein.

Der erste öffentliche Fernsprecher wurde 1907 im Gasthaus Eberth errichtet (heutiger Gasthof Zum Hirschen).

Die elektrische Stromversorgung kam im Jahr 1911.

Als 1914 der erste Weltkrieg begann, zog man die Pferde bei vielen Bauern ein. Im Laufe des Krieges leerte sich das Dorf, da die Männer im Alter von 20 - 50 Jahren zu den Waffen gerufen wurden. Am Kriegsende 1918, registrierte man 34 Gefallenenmeldungen, die vermißten Soldaten sind jedoch nicht inbegriffen. Bis 1923 hatten wir durch den 1.Weltkrieg bei uns Hunger und Krankheit.

Der 2. Weltkrieg 1939 bis 1945 forderte von Bergtheim 49 Menschenleben, 15 Bergtheimer werden vermißt. Am 6. April 1945 kurz vor Kriegsende kämpften die Amerikaner gegen die letzten deutschen Soldaten in unserem Dorf. Bei dem Beschuß an diesem Tag branden 24 Scheunen aus. Vier Frauen und ein Mann ließen durch Volltreffer eines Artilleriegeschosses ihr Leben. Zahlreiches Großvieh wurde von Maschinengewehrfeuer tödlich getroffen. Wären am 7. April 1945 nicht drei tapfere Bergtheimer um 7.30 Uhr zu den Amerikanern gegangen um mit Ihnen zu reden, hätten sie Bergtheim um 8.00 Uhr vollständig zerstört. Am Tag der Kapitulation 8. Mai 1945 explodierte ein mit Munition beladener Lastzug der US - Armee im Ort, als eine Achse heiß lief. 3 Scheunen und Ställe branden ab. Der LKW brannte ganze 2 1/2 Stunden. Bis 1948 gab es auch hier Hungersnot und Krankheit.

Ein unvergessenes Ereignis von Bergtheim ist sicherlich die Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages mit der französischen Gemeinde Boutiers St.Trojan am 28.04.1984 von 1.Bgm. Ernst Steigleder und 1.Bgm. Robert Richard.